Quartier am Fischbergele, Göppingen
Entwurf für ein Quartier
mit Verwaltungszentrum und Wohngebäuden
Ein Projekt in Arbeitsgemeinschaft mit:
Schwan Weber Architektur
OTTL Landschaftsarchitekten
Wettbewerb 2024
18.161 qm BGF
Der Entwurf greift mit der Altstadt im Norden, dem Bahnhofsbereich im Osten, der Fils einschließlich ihrer begleitenden Infrastrukturtrassen Bahn und B10 im Süden sowie dem großen Gewerbeareal im Westen die Heterogenität seines Umfelds auf und verdichtet sie zu einem eigenständigen Quartier. Ziel ist die möglichst enge Verknüpfung der Gegensätze, welche nicht nur aus dem Kontext resultieren. Das unmittelbare Nebeneinander von Verwaltung und Wohnen, alt und neu, hoch und niedrig, Kultur und Natur verleihen dem kleinen Quartier eine urbane Vielfalt. Dabei steht die starke Durchgrünung der Freiflächen der Urbanität nicht entgegen, sondern gestaltet diese im Maßstab des Ortes zeitgemäß mit. Das Grün sorgt für eine Verzahnung der Freiflächen mit unterschiedlicher Widmung von städtischer Öffentlichkeit zu nachbarschaftlicher Gemeinschaft. Das neue Quartier zeichnet sich durch eine wohldosierte Urbanität aus, welche die Komponenten Nutzungsprogrammierung, Adressbildung, Gemeinschaft, typologische Vielfalt und Vernetzung miteinander verknüpft und hieraus eine unverwechselbare Identität entwickelt.
Verwaltungszentrum_Der Quartiersbaustein Verwaltung orientiert sich in der Skalierung und Architektursprache an der vorhandenen Gewerbestruktur westlich der Stadt. Die ruhige klar gegliederte Fassade vermittelt die öffentliche Nutzung und passt sich im Bereich der Aufstockung an den Bestand an. Der Hochpunkt bildet ein weithin sichtbares Landmark für Göppingen mit einer vergleichbaren Präsenz wie der Schuler Tower, wenn auch etwas geringer in der Höhenentwicklung. Eine Dachterrasse bietet die Gelegenheit ggf. in Verbindung mit einer Kantine den Blick über die Dächer der Altstadt zu genießen. In den Regelgeschossen organisiert sich unter Einbeziehung des Bestands eine attraktive Arbeitslandschaft mit zahlreichen Kommunikationszonen in einer U-förmigen Grundrissform. Im Erdgeschoss wächst die U-Form über einen verbindenden Baukörper in einem Teilbereich zusammen, sodass sich eine größere zusammenhängende Fläche ergibt, um den Bürgerservice und das zwischen beiden Eingängen durchgesteckte Foyer aufzunehmen.
Wohnhof_Der Quartiersbaustein Wohnen greift formal typologisch die klassizistische Altstadtstruktur auf und übersetzt auch die schmalen Fugen zwischen den Gebäuden in eine eigene Form. Über einen verbindenden Sockel wurde eine vertikale Mischung erzeugt. Hier befinden sich Flächen für eine Apotheke, einen Friseursalon, einen Conceptstore, Büros für Freiberufler sowie dienende Räume betreffend der Wohnnutzung in den Obergeschossen. Die Wohngeschosse verfügen hinsichtlich der Wohnform über eine horizontale Mischung. Im westlichen Gebäudeteil befindet sich das Familienwohnen mit großen Wohnungen und einem Schaltraum pro Geschoss. Dieser wird im 1. OG gemeinschaftlich genutzt und hat Zugang auf die Nachbarschaftsterrasse. Im winkelförmigen Ostteil steht das Wohnen für alle im Mittelpunkt. Damit ist eine Mischung der Generationen gemeint, welche sich auf dem mehrfach aufgeweiteten nach Süden ausgerichteten Laubengang zwanglos begegnen können. Im Südosten wird ein Clusterwohnkonzept für Wohngemeinschaften unterschiedlichster Art vorgeschlagen. Hier sind alle Wohnungen nicht nur barrierefrei, wie im gesamten Wohnhof, sondern auch rollstuhlgerecht. Jedes der drei Häuser hat eine eigene Fassadenfarbe und -textur. Die Außenwände werden in den Wohngeschossen als Holzkonstruktion ausgebildet und mit Holz, Metall oder keramisch verkleidet. Der erdgeschossige Sockel greift die Farbe auf und wird mit einer mineralischen bzw. keramischen Oberfläche versehen.
Community Hub_Als Reminiszenz an das frühere, baulich verknüpfte Fachwerk-Haus, fügt sich als Mittler der beiden Pole Verwaltung und Wohnen ein Community Hub ein, welcher sowohl vom Verwaltungshof, als auch vom Wohnhof zu nutzen ist. Die flexible Struktur ermöglicht diverse Raumprogramm. Der Community-Hub ist ein öffentlicher Ort, zum Arbeiten, Treffen, in großzügiger Raumatmosphäre. Eingestellte Holzboxen aus reuse Holz stapeln sich geschossweise und sind mit Brücken,