Neue Perspektiven für Lörick, Düsseldorf
Entwicklung eines Wohnquartiers
Landschaftsarchitektur:
studio grüngrau
Wettbewerb 2024
3. Preis
Bruttobauland: 11,9 ha
Verbindung_Der Entwurf sieht im Arrondierungsraum mehrere bauliche Schwerpunkte vor. Er ist von der Motivation getragen, möglichst viel landschaftliches Grün und naturräumliche Zusammenhänge zu erhalten, die bestehenden Quartiere behutsam zu ergänzen und miteinander in Beziehung zu setzen. Durch die Gliederung in 7 Nachbarschaften fügt sich die Bebauung selbstverständlich in die Maßstäblichkeit der baulichen wie freiräumlichen Strukturen ein. Die bestehenden Gehölze werden geschützt und im Sinne eines Biotopverbunds miteinander vernetzt. So erfolgt eine selbstverständliche Einbettung des neuen Quartiers in die gleichwohl von Besiedlung und Landwirtschaft geprägte Landschaft des mittleren Niederrheins.
Identität_Die im dörflichen Maßstab entwickelten Cluster fügen sich, je nach Lage, entweder eigenständig oder ergänzend in den zur Verfügung stehenden Raum ein. Südlich der Oberlöricker Straße entwickelt sich eine Perlenkette aus zunächst 5 später 6 miteinander verknüpften Wohnhöfen. Im Zentrum steht jeweils ein nachbarschaftlicher Kommmunikationsraum unter Bäumen - eher ein Hof als ein Platz - für informelle Begegnungen und Spiel. Durch die unterschiedliche Geometrie der Cluster entsteht ein abwechslungsreiches Quartier mit eindeutigen Adressen, aber zusammenhängender Identität. Die Gliederung in überschaubaren Einheiten fördert das gemeinschaftliche Wohnen und die Ausbildung von Nachbarschaften im Sinne einer dörflichen Urbanität. In Ergänzung zur Perlenkette südlich der Oberlöricker Straße wird östlich von Haus Lörick ein Kompaktcluster mit zentralem Platz, verdichteter Bebauung und allen übergeordneten Funktionen der Nahversorgung und sozialen Infrastruktur vorgeschlagen. Das neue Quartier zeichnet sich insgesamt durch eine wohldosierte Urbanität aus, welche die Komponenten Landschaftsbezug, Adressbildung, Gemeinschaft, typologische Vielfalt und Vernetzung miteinander verknüpft und hieraus eine unverwechselbare Identität entwickelt.
Organisation_Die Mischung der verschiedenen Wohntypologien, Eigentumsformen und Finanzierungsmodelle erfolgt innerhalb der Nachbarschaften, um eine soziale Segregation zu vermeiden. Über die Einbeziehung von Baugruppen- und Mehrgenerationenprojekten wird der Zusammenhang des gemeinschaftlichen Wohnens weiter begünstigt. Die typologische Diversität erzeugt hinsichtlich der Geschossigkeit ein Spektrum von 2 – 6. Angeboten werden Eigenheime als Reihen- und Doppelhäuser, Mietreihenhäuser und Geschosswohnungsbau. Beabsichtigt ist eine weitestgehend offene Bebauung aus Zeilen- und Punkthäusern, deren Fassaden von großzügigen Fensteröffnungen und im Falle des Geschosswohnungsbaus auch von Loggien gegliedert werden. Die Erdgeschosswohnungen verfügen über Gärten mit Hecken zur Gliederung der privaten Freiflächen. Der Übergang zu den öffentlichen und halböffentlichen Grünflächen geschieht in einer gestaffelten Zonierung, sodass ein übergeordneter Zusammenhang entsteht.