Itterhöfe Hilden
Entwicklung eines Wohnquartiers
auf einem ehemaligen Gewerbe-Areal
Landschaftsarchitektur:
hermanns landschaftsarchitektur/umweltplanung
Mehrfachbeauftragung 2022
Empfehlung zur Weiterbearbeitung
Übergabe Rahmenplan 2023
BGF gesamt: 21.062 qm
Verbindung + Identität_Der Entwurf sieht eine kompakte wie integrative bauliche Struktur vor, die den Kontext selbstverständlich ergänzt und den Südwestrand der Hildener Innenstadt deutlich aufwertet. Das neue Quartier zeichnet sich durch eine wohldosierte Urbanität aus, welche die Komponenten Freiraumbezug, Adressbildung, Gemeinschaft und Vernetzung miteinander verknüpft und hieraus eine unverwechselbare Identität entwickelt. Zentrales Element des neuen Quartiers ist eine Promenade an der Itter, welche den Stadtpark räumlich ergänzt, obschon sie funktional eindeutig dem Quartier zugeordnet ist. Es entsteht eine Schnittstelle, von der das Quartier einschließlich Bestand, sowie der Stadtpark durch den öffentlichen Charakter gleichwohl profitieren.
Höhenentwicklung + Dachlandschaft_Die Wohngebäude erzeugen hinsichtlich der Geschossigkeit ein Spektrum von III – V, wobei sich die 5-geschossige Bebauung auf den nordöstlichen Abschluss beschränkt. Sonst dominiert eine drei- viergeschossige Bebauung, welche behutsame Übergänge zum Bestand formuliert. Die Höhenstaffelung wird unter anderem dazu genutzt attraktive Dachgärten und Dachterrassen für die Bewohner zu erschließen. Es handelt sich dabei sowohl um großzügig angelegte Gemeinschaftsflächen, wie um unmittelbar den Wohnungen zugeordnete Privatterrassen
Phasierung + Lärmschutz_Die Gliederung der Bauabschnitte erfolgt einschließlich der Erschließungsflächen entsprechend der Staffelung der zeitlichen Verfügbarkeit der Grundstücke, sodass die Bebauung im Südosten später erfolgen kann. Das Prinzip der geöffneten Höfe wird auch im lärmbelasteten Südwesten fortgeführt. Hier sorgen zweiseitig belichtete Balkone mit einseitiger Verglasung im Übergang der Baukörper für einen optimalen Lärmschutz für den südwestlichen Hof. Die vom Lärm betroffenen Gebäude verfügen über lärmschutzoptimierte Grundrisse. Dazu werden alle schutzbedürftigen Aufenthaltsräumen um eine zentrale verglaste, jedoch natürlich belüftete Loggia angeordnet. Straßenseitig kann über eine Spaltbegrenzung auf 40 mm eine erhöhte Lärmminderung erreicht werden, sodass in den schutzbedürftigen Räumen mit natürlicher Lüftung ein Innenpegel von unter 35 dB gewährleistet werden kann.
Mobilität + ruhender Verkehr_Das neue Quartier ist im Innern autofrei, sodass alle neu angelegten Verkehrs- und Aufenthaltsflächen Fußgängern und Radfahrern vorbehalten sind. Ermöglicht wird dies durch eine konsequente Unterbringung aller Stellplätze in Tiefgaragen, welche von den umliegenden Straßen erreichbar sind. Die Garagen können alle Stellplätze der Bewohner einschließlich der Besucher aufnehmen, jedoch keine weiteren Stellplätze aus der Nachbarschaft. Die Fahrradstellplätze sind zu gleichen Teilen im Außenraum sowie in den Garagen untergebracht.
Grün- + Freiraum_Neben den halböffentlichen auf die Nachbarschaft ausgerichteten Höfen prägt die grüne Promenade an der Itter wesentlich den Charakter des Quartiers. Den grünen Höfen wurden Spielbereiche für unterschiedliche Altersgruppen zugeordnet. Die Grünflächen sind naturnah gestaltet und mit einer offenen Regenwasserführung versehen, welche auf Rückhaltung, Versickerung und Verdunstung setzt. Die Versickerung erfolgt über Rigolen unterhalb der Rasengittersteinflächen, welche die Haupterschließungsachsen zur Sicherstellung der Feuerwehrbewegungsflächen begleiten. Die Erdgeschosswohnungen verfügen über kleine Gärten nach Süden und Westen mit Hecken zur signifikanten Trennung von privaten und halböffentlichen Freiflächen. Auf den Nord- und Ostseiten gewährt abwechslungsreiches Abstandsgrün die Privatheit der Erdgeschosswohnungen.